Nachhaltigkeit ist nicht alles, doch ohne sie ist alles nichts. B-Schools, die sich oft als Schrittmacher modernen Managements verstehen, wissen das längst. Auch die Mannheim Business School, die den Masterstudiengang Sustainability & Impact Management anbietet. Wie Chief Market Officer Kai Stenzel meint, ist das Thema beim Nachwuchs angekommen.
Mannheim Business School
Ist gutes Management heutzutage ohne Nachhaltigkeit denkbar?
Stenzel: Mit Sicherheit nicht. Nachhaltigkeit prägt alle Unternehmensbereiche, was jedoch nicht nur auf die Erwartungen der Kunden, der Investoren und auf viele gesetzliche Vorgaben zurückgeht. Es geht längst um wesentlich mehr.
Das wäre?
Stenzel: Über allem steht das Gebot, dass jedes Unternehmen heute eine hohe gesellschaftliche Verantwortung hat und über einen klaren Wertekompass verfügen muss.
Die Unternehmen können sich also nicht mehr auf den Standpunkt zurückziehen, Nachhaltigkeit sei vor allem Aufgabe der Politik?
Stenzel: Das wird nicht mehr gehen. Wir sind sogar der Überzeugung, dass ein kluges Nachhaltigkeitsmanagement nicht nur eine Kernverantwortung der Unternehmen ist, sondern darüber hinaus auch ein zentraler Faktor für ihren künftigen Erfolg.
Bedeutet dies, dass das Thema Nachhaltigkeit alle Veranstaltungen des Studiengangs durchzieht?
Stenzel: Auf jeden Fall. So ist es in den Grundlagenveranstaltungen zu Strategie, Marketing oder Finanzen fest verankert. Das gilt übrigens auch für unsere anderen Studiengänge.
Gibt es auch Schwerpunkte, mit denen man sich befassen kann?
Stenzel: Ja, etwa Themen wie „Waste, Circular Economy & Life Cycle Ass-essment“, „Climate Change & Decarbonization“ oder „Sustainable Investment“.
Der Studiengang heißt „Sustainability & Impact Management“. Was ist mit Letzterem gemeint?
Stenzel: Kurz gesagt, geht es beim Impact Management darum, nachhaltig Werte für das Unternehmen zu schaffen. Während Sustainability eher der Oberbegriff ist, umfasst das Impact Management den konkreten Prozess, wie Unternehmen Konzepte entwickeln und deren Erfolg messen, die einen positiven Beitrag für die Gesellschaft und auch für die Unternehmensentwicklung liefern.
Wie ist Ihr Eindruck? Ist das Thema Nachhaltigkeit inzwischen beim Managernachwuchs angekommen?
Stenzel: Definitiv ja. So gibt es beispielsweise kaum ein Auswahlgespräch für unsere MBA-Programme, in denen das Thema nicht eine Rolle spielt.
Und bei den schon etwas gestandeneren Managern?
Stenzel: Das Gleiche gilt für die Executive-MBA-Programme. Und bei den Programmen, die wir für Firmenkunden entwickeln, ist es schon seit längerem der am stärksten gefragte Bereich.